Wildbiene, Hummel oder Wespe ?

Honigbienen, Hummeln und Wildbienen meiden den Menschen und sind weniger aggressiv als Wespen. Gegen Ende des Hochsommers, wenn das Wespenvolk am größten ist, fühlen sich Wespen zu zuckerhaltigen Lebensmitteln hingezogen und werden auf Grund des Nahrungsmangels zunehmend aggressiver.

Wespennester der Gemeinen Wespe oder der Deutschen Wespe (Kurzkopfwespen) im Haus oder Erdboden beherbergen bis zu 10.000 Tiere. Wildbienen- und Hummelvölker sind wesentlich kleiner, sie bauen ihre Nester auch in der Nähe des Menschen und auf ihrer Nahrungssuche kommt es oft nur zum Stich, weil sich die Tiere bedroht fühlen.

Wespen und Wespennester von ähnlichen stechenden Insekten unterscheiden.

Wildbienen und Hummeln legen ihre Nester gut geschützt in Hohlräumen von Bäumen oder unter der Erde an. Hornissennester sind hingegen auch auf Dachböden oder im Rollladenkasten zu finden. Hornissennester bzw. die Nestumgebung können durch den Kot der Tiere extrem stinken. Wespen sind, wenn es um den Nestbau geht, am flexibelsten. Je nach Wespenart bauen sie ihre Nester in Gebüschen, in allen dunklen Hohlräumen (Rollladenkasten, Dachboden, Schuppen usw.) oder unterirdisch in verlassenen Bauten anderer Tiere.

Wildbienen, Hummeln und die meisten Wespenarten, wie die Hornissen, stehen unter Artenschutz.

Der Artenschutz gilt für die Tiere und ihre Nester. Es ist verboten ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätte in der Natur zu entnehmen bzw. diese zu beschädigen oder zu zerstören. Ohne behördliche Genehmigung und nur in Ausnahmefällen ist es erlaubt, Hornissen, Wildbienen oder Hummeln zu bekämpfen oder umzusiedeln. Vor einer Maßnahme ist daher die Art zu bestimmen.

Honigbiene
Hummel
Hornisse
Gemeine Wespe
Eingang Erdbienennest
Feldwespennest
Hornissennest Eingang
Wespennest

Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)

Größe: ca. 11 - 20 mm, Königinnen bis 20 mm
Vorkommen: Man findet die Gemeine Wespe in Mitteleuropa. Ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Wespen ist die Zeichnung auf der Stirnplatte. Wie bei anderen Wespenarten, ist der hintere Körper warnend gelb-schwarz gestreift. Vermehrung: Die Wespenkönigin fliegt ab April und baut an einem geschützten Ort ihr Nest aus zerkauten Holzfasern. Das erste Nest besteht aus sieben Brutwaben in die von der Königin je ein Ei gelegt wird. Daraus schlüpfen die Larven, die sich verpuppen und aus denen Arbeiterinnen werden. Ein Wespenvolk der Gemeinen Wespe besteht aus 3.000 bis 4.000 Wespen, kann aber bis auf 10.000 Tiere wachsen. Der Wespenstaat ist einjährig, das Volk stirbt im Herbst bis auf die befruchteten Jungköniginnen. Schaden: Wespen können stechen. Sie können sehr aggressiv und hartnäckig sein, wenn sie sich bedroht fühlen.

Hornisse (Vespa crabro)

Größe: ca. 18 - 25 mm, Königinnen bis 35 mm
Vorkommen: Die Hornisse lebt in Mitteleuropa und ist deutlich größer als eine Wespe. Der Hinterleib ist gelb und schwarz, aber der Vorderleib ist schwarz mit rot-bräunlichen Bereichen. Der Kopfschild ist gelb auf der Vorderseite, aber über den schwarzen Augen und an den Seiten des Kopfes hat die Hornisse auch eine rot-bräunliche Färbung. Vermehrung: Im Frühling beginnt die Hornissenkönigin an einem geschützten Ort mit dem Nestbau. In die erste Wabe legt sie Eier, aus denen sich die Larven entwickeln. Diese werden bis zur Verpuppung gefüttert und es entwickeln sich die ersten Arbeiterinnen des neuen Hornissenstaates. Der Staat kann 400 – 700 Tiere enthalten. Schaden: Angsterregung. Die Hornisse kann stechen, ist aber nur wehrhaft bei der Verteidigung ihres Nestes. Der Hornissenstich kann allergische Reaktion auslösen, ist aber nicht gefährlicher als der eine Biene oder Wespe.

Biene / Honigbiene (Apis mellifera)

Größe: ca. 11 - 13 mm, Königinnen bis 18 mm
Vorkommen: Bienen sind Vegetarier und ernähren sich von süßen Pflanzensäften und Nektar. Sie gehören zu den wichtigsten Bestäuberinsekten. Vermehrung: Die domestizierte Honigbiene lebt im sozialen Verbund und bildet das Bienenvolk, das zwischen 40.000 und 80.000 Individuen stark ist. Die Königin legt am Tag bis zu 2.000 Eier. Schaden: Die Honigbiene ist ein Nützling. Ohne die Bestäubungsarbeit der Bienen gäbe es kaum landwirtschaftliche Erträge. Die Honigbiene besitzt zur Verteidigung einen Stachel, den sie aber nur einsetzt, wenn Gefahr für den Bienenstock besteht.

Wildbiene

Größe: 1,3 mm bis 30 mm
Vorkommen: Es gibt hunderte von Wildbienenarten in Deutschland, die sich äußerlich nur minimal unterscheiden. Vermehrung: Wildbienen sind fast alle Einzelgänger und haben nur eine kurze Lebenszeit. Die Weibchen beginnen nach der Paarung mit dem Nestbau. Sie legen einen Nahrungsvorrat in einer Brutzelle an und darauf ein Ei. Dann wird das Gelege verschlossen und der Vorgang wiederholt. Die Larve ernährt sich von dem Vorrat und wächst zur Biene heran. Schaden: Es geht keine Gefahr von den "Einsiedlerbienen" aus, die nur stechen, wenn man aus Versehen auf sie tritt.

Hummel (Bombus)

Größe: ca. 8 - 21 mm, Königinnen je nach Art 15 - 23 mm
Vorkommen: Hummeln gehören zur Familie der Echten Bienen, sie bilden Staaten und gehören zu den wichtigsten Bestäuberinsekten. Sie fliegen bis zu 18 Stunden lang und täglich bis zu 1.000 Blüten an. Der rundliche Körper ist meist gelb-schwarz gestreift und auffällig pelzig. In Deutschland gibt es 36 Hummelarten. Hummeln erzeugen beim langsamen Herumfliegen ein tiefes Brummen. Vermehrung: Im Frühling geht die Königin auf die Suche nach einem Ort für den Nestbau (Erdhöhle, altes Mäusenest, hohler Baumstamm o. Ä.). Zunächst baut die Königin eine Nestkugel, dann sammelt sie Nektar, den sie in einem kleinen Vorrats-Tönnchen im Nest aufbewahrt. Später legt die Hummel-Königin Eier, die sie in Wachs einhüllt um sich darauf zu hocken und zu brüten. Nach zehn Tagen schlüpfen die ersten Arbeiterinnen. In einem Hummelvolk leben je nach Art 50–600 Tiere. Schaden: Die Weibchen besitzen einen Wehrstachel, allerdings stechen sie selten und werden nur aggressiv, wenn sie ihr Nest verteidigen. Stiche können leicht schmerzen, bei Allergikern besteht jedoch die Gefahr einer allergischen Reaktion.